„Das Bewusstsein, dass sich das Gelingen oder Misslingen des Lebens stets in einem einzelnen Leben entschied, im Verlauf einer besonderen unverwechselbaren Lebensgeschichte. Wenn man die Überschwemmungen sah und die Trecks der Flüchtlinge, mochte man denken: Das sind die wichtigen Dinge, das und nichts anderes. Die grossen, umfassenden Geschehnisse also. Und natürlich waren sie wichtig, dringlich und verdienten jede Anstrengung, um das Leiden zu verringern. Trotzdem blieb es wahr, dass es am Ende darum ging, wie jeder sein eigenes Leben erlebte, jede Wendung seines Schicksals, jeden Moment des Glücks und Unglücks. Der dunkle Bildschirm des Fernsehers: Er stand für diese Einsicht“.
Bild: Verlassene besetzte Wohnung im Weissenstein, ca 2001
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Benjamin Reusser